Ferne Nächste

“Ferne Nächste” – weltweite Diakonie aus Bayern
Ausstellung im Diakoniemuseum vom 25. 9.2020 bis 10. 12.2022

Seit über 200 Jahren zogen Menschen aus dem heutigen Bayern in die Welt, um zu helfen – als Krankenpfleger oder Arzt, als Lehrerin, Krankenschwester, als Handwerker mit christlichem Ethos oder einfach nur als Missionar mit hohem sozialem Gespür.

Johann Lauterbach (1840-1919) reiste als „Kolonist“ der Hermannsburger Mission nach Südafrika. Er arbeitete als Handwerker im Dienste der jungen Kirchengemeinden und baute eine Orgel, die noch bis heute in der Nähe von Port Elizabeth im Einsatz ist und als die älteste in Südafrika gebaute Orgel gilt.

Foto: privat

Der Theologe Ernst Faber (1839-1899) aus Coburg gehört zu den bekanntesten Missionaren aus dem heutigen Bayern. Er galt zu Lebzeiten als einer der größten deutschsprachigen Kenner chinesischer Kultur und Sprache. Neben seiner Verkündigungsarbeit heilte er tausende von Chinesen von Augenkrankheiten.

Foto: privat

Hildegard Ellwein (1902-1933) war bis in die 1970er Jahre die einzige Augsburger Diakonisse im Dienst der Äußeren Mission. 1932 übernahm sie eine Krankenstation im indischen Pandur, starb aber bereits im darauffolgenden Jahr, ohne ihre umfangreichen Zukunftspläne für das Haus umsetzen zu können.

Foto: Archiv Diakonissenmutterhaus Augsburg

Der Rummelsberger Diakon Johann Buchta (1902-1958) stammte aus dem oberfränkischen Weiler Herrnschroth bei Stammbach. Von 1931 bis 1939 war er der erste Krankenpfleger beim Volk der Massai am Kilimandscharo, bei denen er noch viele Jahre später hohes Ansehen genoß. Foto: LMW

Die Hensoltshöher Diakonisse Kunigunde Brunner (1908-1984) war eine Pionierin der Zahnheilkunde in Fernost. In China und später in Taiwan amtierte sie mehrere Jahrzehnte als Dentistin und Zahnärztin.

Foto: Archiv Hensoltshöhe

Die Ausstellung skizzierte solche spannenden Lebensläufe und benannte dabei auch Probleme wie die Einbettung der Mission im 19. Jh. in die Kolonialpolitik oder die Neigung von manchen Missionaren zum Nationalsozialismus. Im zweiten Teil der Ausstellung geht es um den strukturellen Wandel von Mission mit integrierter Sozialarbeit zu moderner Entwicklungspolitik und diakonischer Partnerschaft.

Der Einführungsfilm zur Ausstellung vermittelt noch mal einen Gesamteindruck

Ausstellungseröffnung der Wanderausstellung  "Evangelische Migrationsgeschichte(n)"  am kommenden Sonntag, 17.03. in der Philippuskirche Rummelsberg. 10.00 Uhr Gottesdienst  - im Anschluss Vernissage